In the night they steal our past2019

5 paper webs, 1 collage (4 pictures + 1 Video) with tablet, 1 picture, 1 stage with video

In the night they steal our past
Installation view: »Habitat«, group show, Atelierhaus Salzamt, Linz (A)

In Ungarn geht der schleichende Abbau der Demokratie mit einer nachhaltigen Umgestaltung des öffentlichen Raumes einher - in Nacht- und Nebelaktionen verschwinden Statuen von zentralen Plätzen in Budapest, um die Geschichte des Landes gewissermaßen neu zu schreiben. Dabei werden bestimmte Zeiträume ausdrücklich ausgeblendet und andere hervorgehoben: Wenn der ehemalige Ministerpräsident und Märtyrer des Volksaufstandes von 1956, Imre Nagy, von seinem Platz nahe des Parlaments entfernt wird und stattdessen ein Denkmal aus der Zeit von Miklos Horthy wiedererrichtet werden soll, wird die Richtung klar, die dieses Umschreiben nimmt. Immerhin war Horthy während der Naziherrschaft an der Spitze Ungarns für alle Entscheidungen während des Holocausts verantwortlich.
Eva Pichler/Zweintopf

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Christina Werners Installation setzt sich mit dem Demokratieabbau Ungarns anhand der Umgestaltung von öffentlichen Plätzen und Umstrukturierungen von Institutionen in Budapest auseinander. Repräsentation von Macht & Politik stehen im Vordergrund des Projektes.

Der Titel »In the night they steal our past« bezieht sich auf einen Artikel1 der über den nächtlichen Abbau der Imre Nagy Statue in der Nähe des Parlaments in Budapest im Dezember 2018 berichtete.


1 https://www.derstandard.at/story/2000094925621/orban-liess-denkmal-fuer-imre-nagy-durch-eines-aus-horthy, Abruf: 17.01.2019

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Der Budapest Aufenthalt wurde im Juli 2019 durch das Artist in Residency Programm des Landes NÖ finanziert.